Beschreibung
Im Laufe des 16. Jahrhunderts, in der Blütezeit des Humanismus, wurden in der Schweiz Liebeslieder komponiert, notiert und gesammelt. Heute sind sie in Handschriften und Drucken in Schweizer Bibliotheken wiederzufinden. Neben der wunderschönen, meist drei- oder vierstimmigen Musik sind so auch die Liedtexte überliefert, die einen Einblick in die verschiedenen Facetten der menschlichen Gefühlswelt geben. Dabei gibt es Texte wie «Kein Freud ohn dich», die von Sehnsucht und absoluter Treue handeln und lieber über reine Lieder wie «Ach frowlin zart», aber auch derbe Dichtungen wie der sogenannte Gassenhawer «Es gieng guot tröscher über land» sind zu finden. In den meisten Fällen bleiben das lyrische Ich und das Subjekt seiner Liebe anonym. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. «Ach Elslein, liebes Elslein mein, wie gern wär ich bei dir!» ist ein solches personalisiertes Liebeslied. Obwohl man nicht weiss, wer genau sich hinter dieser Widmung verbirgt, ist die Melodie so eingängig, dass sie in der Renaissance wieder und wieder verwendet wurde. In den humanistischen Kreisen der Schweiz, zu denen z.B. die Basler Familie Amerbach, aber auch Johannes Heer aus Glarus zählte war das aktive Musikmachen wichtiger Bestandteil der Kulturpflege. In ihrem Umfeld wurden solche Lieder nicht nur gesungen, sondern auch auf verschiedenen Instrumenten gespielt. Neben den Texten macht der farbige Reichtum im Zusammenspiel von Harfe, Laute, Renaissance Gitarre und Streichinstrumenten den Reiz der Aufführung dieser Musik aus. Wir laden ein in den «Liebesgarten» der Renaissance!
+++ Für dieses Event gibt es keinen Livestream +++