Triste Plaisir

Das Konzert ist bereits zu Ende.

Das 15. Jahrhundert betrachten wir gewissermaßen als „klassische Periode“ der Alta Capella. Diese Kombination aus Schalmei, Pommer und Zugtrompete hatte sich in ganz Europa zu dem instrumentalen Standard-Bläserensemble entwickelt und man fand solche Gruppen an jedem Hof und in jeder Stadt. Sie spielten populäre, mehrstimmige Liedsätze ihrer Zeit sowie Tanzmusik zu allen Arten von Anlässen. In diesem Konzert zeigt das Ensemble „Alta Bellezza“ seinen ganz persönlichen Blick auf die Klangwelt des frühen 15. Jahrhunderts. Die Werke von Dufay, Binchois und ihrer Zeitgenossen, einerseits ein musikalischer Abschied an das Mittelalter, andererseits wegweisend für die Polyphonie der Renaissance, erklingen sowohl in der typischen Instrumentenkombination, aber auch auf anderen Instrumenten wie dem Dudelsack und den damals neuartigen tiefen Blechblasinstrumenten wie z.B. der Posaune. Die Tanzmusik stammt aus dem Brüsseler Basse Danse Manuskript, wo in goldener Schrift die Tenores und Choreographien der Tänze festgehalten sind. Die fehlenden Cantus- und Bassus Stimmen werden im Stil des 15. Jahrhunderts dazu arrangiert, wie es die Praxis der Bläser dieser Zeit war ALTA BELLEZZA: Die drei MusikerInnen lernten sich in ihrer Studienzeit an der Schola Cantorum Basiliensis kennen. Dort erworbene Kenntnisse im Spiel historischer Blasinstrumente ermöglichen dem Ensemble heute neue Horizonte der Aufführungspraxis der Musik des Mittelalters und der Renaissance zu erkunden. ALTA BELLEZZA unterhält eine rege Konzerttätigkeit und war bereits in Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Rumänien, Lettland und Slowenien zu hören. Die erste CD „L’alta bellezza: Wind music from 15th-century Italian courts“ ist im November bei Arcana erschienen.